Aargauer Umweltverbände auf dem Buurelandweg

30.09.2021

Die Landwirtschaft prägte den jährlichen Ausflug der Konferenz der kantonalen Natur- und Umweltschutzorganisationen (KANUSO). Auf dem Buurelandweg und dem anschliessenden Besuch des Bächlihofs bekamen die Umweltverbände einen Einblick in die komplexen Zusammenhänge.

Der Bauernverband Aargau (BVA) ist mit seiner Vizepräsidentin Colette Basler in der KANUSO vertreten und pflegt einen regelmässigen Austausch mit den Umweltverbänden. Das ist wichtig, um Missverständnissen vorzubeugen oder solche zu klären. Der diesjährige Sommerausflug führte die Mitglieder der KANUSO nach Oberflachs auf den Buurelandweg. Mit dabei waren etwa die Aargauer Sektionen von WWF, Pro Natura, VCS, Jagd, Naturfreunde sowie das Naturama.

Grosse Herausforderungen im Rebbau
Stefan Käser, Bauer und Winzer in Oberflachs, führte die interessierten Besucherinnen und Besucher durch die Rebberge und ging dabei auf die Herausforderungen in diesem Jahr ein. Zuerst Spätfrost, dann viel Regen, Hagel und wieder feuchtes Wetter setzte den Rebstöcken und den Trauben sichtlich zu. Der Pflanzenschutz war eine grosse Herausforderung und es musste insbesondere in der biologischen Produktion teilweise fast ein Totalausfall verkraftet werden. Er wies auf die Bemühungen zur Förderung der Biodiversität beispielsweise mit abwechselndem Mulchen hin. Zudem läuft ein Versuch von Agroscope mit speziellen Blühmischungen. Schadinsekte werden mit Pheromonen natürlich verwirrt. Dies sei zwar aufwendig, dafür umweltschonend, zeigte Käser einen der Zielkonflikte auf. Dass hier Produktion und Ökologie im Einklang stehen, war für alle schön ersichtlich. Ein grosses Thema waren die Pilzwiderstandsfähigen (PIWI) Sorten, die stark im Kommen sind. Der Konsument muss sie aber annehmen, die Qualität bleibt zentral, gab Käser zu verstehen. Und es gibt auch da Zielkonflikte. So fiel ein Teil der PIWI-Reben dem Frost zum Opfer, da diese eher frühreif sind.

Klimafreundliche Milchproduktion
Nicht nur die Reben waren ein Thema. Am Schluss des Anlasses führte Käser die Besucherinnen und Besucher durch seinen Stall. Er zeigte anhand einer Kuh auf, was man alles unternimmt, damit eine hohe Lebenstageleistung erreicht werden kann und gleichzeitig möglichst wenig Medikamente eingesetzt werden müssen. Die klimafreundliche Milch kommt deshalb zu Stande, weil generell in der Schweiz eine sehr hohe Raufutterleistung erbracht werden kann. Zum Schluss zeigte Ralf Bucher vom BVA noch auf, an welchen Themen der Verband sich im Bereich Klima engagiert. Die anschliessenden Diskussionen zeigten, dass es wichtig ist, vertiefte Einblicke in Themen wie die Landwirtschaft zu ermöglichen. Dazu braucht es die Bereitschaft von beiden Seiten, was an diesem Anlass erfreulicherweise gegeben war.

Ralf Bucher
Geschäftsführer