Alle Jahre wieder: Zecken!

11.05.2022

Sobald die Temperaturen steigen, erwachen die Zecken aus der Winterstarre und werden aktiv. Zecken übertragen verschiedene Krankheitserreger, hauptsächlich aber Lyme-Borreliose und die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), auch Zeckenenzephalitis genannt. FSME kann Hirnhautentzündungen und in seltenen Fällen schwere Erkrankungen an Hirn und Rückenmark auslösen.

In der Schweiz sind mittlerweile nur noch die Kantone Genf und Tessin als Risikogebiete ausgenommen. 2020 war mit 455 Fällen ein Jahr mit besonders vielen Erkrankungen (2021: 279). Gegen FSME kann man sich impfen lassen. Mit drei Impfungen hält der Impfschutz zehn Jahre lang an. Das Bundesamt für Gesundheit empfiehlt die Impfung allen Einwohnern der Schweiz, die sich häufig im Freien aufhalten, insbesondere im Wald. Eine Impfung ist zu jeder Jahreszeit möglich. Die Agrisano vergütet die Impfkosten über die obligatorische Krankenpflegeversicherung (OKP), denn diese Impfung gehört zu den Pflichtleistungen der OKP.

Zeckenbiss gilt als Unfall
Gegen Lyme-Borreliose gibt es hingegen keine Impfung. Dieser Erreger verursacht Entzündungen der Haut, der Gelenke, der Nervensysteme und in seltenen Fällen des Herzens. Je schneller eine Zecke entfernt wird, desto geringer ist die Gefahr einer Ansteckung mit Borrelien. Die Stichstelle sollte man auf einen allfälligen kreisförmigen Ausschlag hin beobachten. Die kostenlose App «Zecke» hilft dabei: Nachdem man einen Zeckenstich eingetragen hat, erinnert die App nach fünf, zehn und 28 Tagen an den Stich und beschreibt mögliche Borreliose-Symptome. Ein Zeckenstich entspricht gemäss Rechtsprechung einem Unfallereignis, die Arztkosten werden von der Unfallversicherung übernommen.

Sich schützen
Ob geimpft oder nicht, bei Aufenthalten im Wald, auf Wiesen oder auch im Garten ist Schutz angesagt: geschlossene Kleider und Schuhe tragen, Unterholz und Gestrüpp meiden, Zeckenschutzmittel auftragen, danach den Körper auf Zecken absuchen. Treten Symptome wie Gliederschmerzen, Kopfweh, Fieber oder ein ringförmiger Ausschlag auf, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.

Melanie Keller
Fachmitarbeiterin BVA Versicherungsberatung