Foto: Daniel Erdin-Winkler, landwirtschaft.ch

Hochwasserschutz Suhre: Mehr Rücksicht auf Kulturland

8.04.2019

Im Grundsatz unterstützt der BVA den Hochwasserschutz an der Suhre, bleibt aber kritisch, was den Verlust von Fruchtfolgeflächen anbelangt. Er ortet Optimierungspotential bei der Umsetzung der Revitalisierung und im Einstaubereich und fordert, dass die Bauern nicht die Zeche bezahlen dürfen.

Dank der Intervention des BVA im ersten Vernehmlassungsverfahren wurde das Projekt überprüft und die drei Teilprojekte Hochwasserschutz, Revitalisierung und Meliorationen zu einem Grossprojekt zusammengeführt. Dadurch beteiligt sich der Bund stärker an den Kosten und der Kanton und die unterliegenden, vom Hochwasser entlasteten Gemeinden, müssen massiv weniger bezahlen. Als Dank erwartet der BVA nun, dass sich die durch das Projekt belasteten Grundeigentümer nicht an den Kosten der Melioration beteiligen müssen. Diese geben zwar für die künftigen Landbewirtschafter in aller Regel einen Mehrwert, im Gegenzug geht aber Fruchtfolgefläche im Umfang von 9.4 ha und weiteres Kulturland verloren.

Fruchtfolgeflächenverlust um 1.4 ha reduzieren
Der BVA sieht gerade in diesem Bereich noch Optimierungspotential. So könnte der Rückhalteraum, der nicht mehr als Ackerland genutzt werden kann, verkleinert und der Unterhaltsweg an der Suhre innerhalb des Gewässerraums erstellt werden. Im weiteren könnte im Rahmen der modernen Meliorationen beispielsweise Kulturland als Fruchtfolgefläche aufgewertet werden. Er fordert deshalb eine Reduktion des Verlustes von Fruchtfolgeflächen im vorliegenden Richtplanverfahren von 9.4 ha auf 8 ha.

Revitalisierung an Meliorationen anrechnen
Grundsätzlich stellt der BVA fest, dass das Projekt eine vom Bund gekaufte Sache ist. Der Anreiz für zusätzliche Revitalisierungen ist mit netto 6.6 Mio. Franken so hoch, dass es keine saubere Interessenabwägung geben kann, sondern ein finanzpolitischer Entscheid darstellt. Der BVA wird diesen übermässigen Bundesanreiz auf nationaler Ebene in Frage stellen und politisch vorstellig werden. Der BVA geht aber sowieso davon aus, dass die Suhre in den nächsten Jahren revitalisiert würde, weshalb er das Gesamtprojekt unterstützt, da die Suhre-Revitalisierung auch als ökologischer Ausgleich bei den Meliorationsprojekten angerechnet werden kann.

Ralf Bucher
Geschäftsführer