Information durch Hofführungen, hier auf dem Lohhof Endingen

Kommunikation – Ton verschärfen?

5.05.2020

Die Schweizer Landwirtschaft hilft zweifellos aktiv mit, die aktuelle Krise zu bewältigen. Sollte man in diesem «Hoch» nicht die Kommunikation in schärferem Ton führen? Jetzt könnte man doch so richtig aus dem Vollen schöpfen…

Die Corona-Krise trifft auch die Landwirtschaft, dabei sind die einzelnen Branchen unterschiedlich tangiert. Für alle Betriebe hat der SBV gekämpft und schon manchen Erfolg erzielen können. Von Anfang an hat er sehr umfangreich über seine Webseite informiert, diese Infos können im untenstehenden Link heruntergeladen werden.

Muss sich die Landwirtschaft in dieser Krise profilieren?
In dieser Zeit wäre es verlockend, die Bevölkerung in aggressivem Ton auf die Landwirtschaft aufmerksam zu machen. Nach all den Monaten mit Negativwerbung in Sachen Trinkwasser, Pestizideinsatz und Tierschutz könnte man eigentlich jetzt Gas geben und rausposaunen, was man schon immer gern losgeworden wäre. Immerhin sind wir (jetzt wieder) systemrelevant! Die Verantwortlichen beim SBV und beim BVA sehen das aber anders. Die Landwirtschaft ist längst nicht diejenige Branche, die es am härtesten trifft! Im Gegenteil, für viele geht der Alltag geregelt weiter und viele Produkte haben einen normalen bis guten Absatz. Sich auf dem Buckel der anderen profilieren zu wollen, ist schlechter Stil und käme wohl nicht gut  an. Vielmehr spricht die aktuelle Situation für sich. Was vor einigen Monaten noch kein Thema war, ist jetzt plötzlich in aller Leute Munde. So gewinnen Themen wie Nahrungsmittelangebot und Versorgungssicherheit plötzlich wieder an Bedeutung und der Konsument und die Konsumentin ändern unbewusst ihre Einstellung zur Landwirtschaft. Eine aggressive Kommunikation würde diesen Prozess wieder zerstören.

Der BVA macht viel in der Öffentlichkeitsarbeit
Im Moment arbeiten drei Personen mit circa 130 Stellenprozenten in der Öffentlichkeitsarbeit. Dabei wird auf möglichst gute Information rund um die Aargauer Landwirtschaft gesetzt. Es ist wichtig, dass alle Kanäle bedient werden, um die nichtlandwirtschaftliche Bevölkerung zu erreichen. So werden über zahlreiche Events, Zeitungsbeiträge, einer eigenen Zeitung in der Zeitung (Tabloid-Beilage in der Aargauer Zeitung und im Zofinger Tagblatt), Social Medias, Erlebniswege usw. korrekte Informationen in attraktiver Form an den Mann und die Frau gebracht. Neu wird ab Mai 2020 eine Videoserie mit dem Namen «Aargauer Buure» lanciert. Dabei werden verschiedenste Arbeiten in informativer und auch witziger Weise per Video-Kurzfilm erklärt.  

Fredi Siegrist
Marketing und Kommunikation