Schutz vor Zeckenbissen und deren Folgen

24.04.2019

Mit steigenden Temperaturen werden auch die Zecken wieder aktiv. Zecken können verschiedene Krankheitserreger übertragen, hauptsächlich Lyme-Borreliose und die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), auch Zeckenenzephalitis genannt. FSME kann Hirnhautentzündungen und in seltenen Fällen schwere Erkrankungen an Hirn und Rückenmark auslösen.

In der Schweiz haben sich die Gebiete ausgeweitet, in denen sich Personen mit dem FSME-Virus infiziert haben. Nur die Kantone Genf und Tessin wurden bisher weitgehend verschont. Daher gilt neu die ganze Schweiz mit Ausnahme dieser beiden Kantone als FSME-Risikogebiet. Gegen FSME kann man sich impfen lassen. Mit drei Impfungen hält der Impfschutz zehn Jahre lang an. Das Bundesamt für Gesundheit empfiehlt die Impfung allen Einwohnern in der Schweiz (ausser Genf und Tessin), die sich häufig im Freien aufhalten, insbesondere im Wald. Der bevorzugte Lebensraum der Zecken sind üppiges Unterholz, Waldwege und -ränder, Lichtungen, Hecken sowie Weiden mit hohem Gras bis auf eine Höhe von 2‘000 m über Meer. Sie kommen zudem auch in Gärten vor. Eine Impfung ist zu jeder Jahreszeit möglich, idealerweise wird sie aber noch vor dem Frühling verabreicht. Die Agrisano vergütet die Impfkosten über die Grundversicherung.

Zeckenbiss ist ein Unfall
Gegen Lyme-Borreliose gibt es hingegen keine Impfung. Dieser Erreger verursacht Entzündungen der Haut, der Gelenke, des Herzens und der Nervensysteme. Je schneller eine Zecke entfernt wird, desto geringer ist die Gefahr einer Ansteckung mit Borrelien. Die Bissstelle sollte man auf einen allfälligen kreisförmigen Ausschlag hin gut beobachten. Ein Zeckenstich entspricht gemäss Rechtsprechung einem Unfallereignis. Wird ein Arzt aufgesucht und besteht eine Unfallversicherung, ist der Zeckenbiss der Versicherung zu melden.

Vorbeugen
Ob geimpft oder nicht, auf jeden Fall sollte man sich bei Aufenthalten im Wald oder auf Wiesen schützen: geschlossene Kleidung tragen, Unterholz und Gestrüpp meiden, Zeckenschutzmittel auf Haut und Kleider auftragen und danach den Körper nach Zecken absuchen. Treten nach einem Biss Symptome wie Gliederschmerzen, Kopfweh, Fieber oder ein ringförmiger Ausschlag auf, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Silvia Stocker
Fachmitarbeiterin BVA Versicherungsberatung