Wir nehmen die Herausforderung an!

2.03.2021

Mit den beiden Initiativen «Trinkwasserinitiative» (TWI) und «Schweiz ohne synthetische Pestizide» wird unsere Landwirtschaft zusammen mit der ganzen Ernährungsbranche herausgefordert. Diese Herausforderung haben wir angenommen und in den letzten Jahren gezeigt, dass sich die Landwirtschaft enorm weiterentwickelt. Jetzt gilt es ernst. Helfen Sie in den nächsten 100 Tagen mit bei der Bekämpfung der extremen Initiativen.

Was die Initianten der beiden extremen Initiativen nicht wahrhaben wollen, ist die Tatsache, dass sich die Landwirtschaft enorm bewegt. Neue Erkenntnisse hin zu einer noch nachhaltigeren Produktion werden umgesetzt, der Einsatz der synthetischen Pflanzenschutzmittel geht stark zurück und der Umgang ist viel bewusster als früher. Trotzdem brauchen unsere Pflanzen gerade in den Spezialkulturen noch Schutz. Generell nehmen deshalb die Biomittel zu, denn ohne Pflanzenschutz geht es vielerorts nicht. Mit dem Aktionsplan Pflanzenschutzmittel oder der Parlamentarischen Initiative «Das Risiko beim Einsatz von Pestiziden reduzieren», wird die Landwirtschaft verpflichtet, bis 2027 das Risiko des Pflanzenschutzmitteleinsatzes um weitere 50 % zu reduzieren. Auch diese Herausforderung haben wir längst angenommen und haben dazu im Aargau eine Arbeitsgruppe eingesetzt, wie wir proaktiv dieses Ziel verfolgen können. Analog zum Pflanzenschutz geht auch der Einsatz der Antibiotika in der Tierhaltung zurück, eine weitere Forderung der TWI. Und noch eine Forderung der TWI hat die Landwirtschaft längst angepackt. Nämlich, dass möglichst viel betriebseigenes Futter eingesetzt wird und keine Soja aus nicht nachhaltigem Anbau importiert werden muss. 86% des Futters für die Nutztiere stammt aus der Schweiz. Im Vergleich zu unseren Nachbarländern sind das Rekordwerte. Bei den Raufutterverzehrern sind es gar 90%. Speziell zur Fütterung der Schweine und Hühner sind wir auf Importe angewiesen. Soja muss zertifiziert nachhaltig produziert worden sein. Unterdessen stammt 50 % des verfütterten Sojas aus Europa. Was aber nicht geht ist die Forderung der TWI, nur noch betriebseigenes Futter einzusetzen. Dadurch wäre der Kauf einer Heuballe beim Nachbar bereits ein Verstoss gegen die neue Verfassungsbestimmung.

Importe sind weniger nachhaltig
Sie sehen es auf Ihren Betrieben täglich, dass sich die Zeiten geändert haben. Wir vom BVA und vom SBV haben alles daran gesetzt, dies in den letzten Jahren unserer Bevölkerung auch glaubhaft aufzuzeigen mit vielen Projekten im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit. In wenigen Wochen wird sich zeigen, ob unsere Gesellschaft uns Bäuerinnen und Bauern noch vertraut oder ob sie den extremen Agrarinitiativen auf den Leim kriecht. Beides sind nämlich Mogelpackungen, die etwas Versprechen, das sie nicht halten können. Sie versprechen eine nachhaltigere Schweiz, vergessen aber, dass wir schon nachhaltig sind, uns laufend nachhaltig verbessern und alles was importiert wird, weniger nachhaltig ist. Wir schränken also unsere Produktion hier ein und importieren einfach mehr Nahrungsmittel, die weniger nachhaltig sind und begeben uns gleichzeitig in eine noch grössere Abhängigkeit zum Ausland.

Jede Hilfe zählt
Damit wir in diesen verbleibenden Wochen unseren Stimmbürgern zeigen können, dass die beiden extremen Initiativen klar abzulehnen sind, brauchen wir die Hilfe von jeder einzelnen Bäuerin und jedem einzelnen Bauern sowie allen Familienmitgliedern. Jetzt gilt es ernst und wir müssen zusammenstehen. Helfen Sie mit und tragen Sie sich jetzt ein, damit unsere Geschäftsstelle die Planung in Angriff nehmen kann. In diesem Newsletter zeigen wir Ihnen die Möglichkeiten auf. Vielen Dank für Ihr Engagement.

Alois Huber
Nationalrat und Präsident BVA