Bienenprojekt: 337 Betriebe sind dabei

24.05.2019

Honig- und Wildbienen sind als Bestäuber eine wichtige Ressource für die Landwirtschaft, indem sie Ertrag und Ernteprodukte sichern. Zum Anlass des zweiten Weltbienentags erläuterte der Aargauer Bienenzüchterverband und der BVA den Stand des Projekts «Honig- und wildbienenfreundliche Landwirtschaft im Kanton Aargau».

Mit dem Ressourcenprojekt soll das Verständnis zwischen Imkern/Imkerinnen und Landwirten/Landwirtinnen gefördert sowie den Lebensraum und die Lebensbedingungen für die Bienen verbessert werden. So wird beispielsweise kein Mähaufbereiter auf Ökoflächen eingesetzt, der Mähzeitpunkt auf den Bienenflug abgestimmt, vermehrt auf Pflanzenschutzmittel verzichtet, das Nahrungsangebot mit der Kleeblüte und mehrjährigen Blühflächen erhöht sowie Nistmöglichkeiten für Wildbienen mit Totholz, Kopfweiden, offenem Boden oder Sandhaufen geschaffen.

337 Betriebe angemeldet
Zur Projekthalbzeit im 2019 konnten sich Landwirte zum letzten Mal anmelden. 337 Betriebe werden bis 2022 die acht Grundmassnahmen umsetzen und jährlich aus einem Katalog von neun Einzelmassnahmen auswählen können. Die Beteiligung an den meisten Massnahmen ist höher als erwartet. Wichtig ist zu betonen, dass sich auch viele andere Betriebe für die Bienen engagieren und Massnahmen in einer ähnlichen Richtung umsetzen, jedoch aus verschiedenen Gründen nicht beim Projekt mitmachen wollen.

Verständnis fördern
Die Zahl der Landwirtschaftsbetriebe, die selber Bienen halten, hat in den letzten Jahren stark abgenommen: So hielten im 2005 rund 270 landwirtschaftliche Betriebe ca. 2‘700 Bienenvölker, während im 2013 noch 37 Landwirtschaftsbetriebe rund 525 Bienenvölker hielten. Heute kommen die Bienenhalter aus sehr unterschiedlichen Berufsgruppen. Mit dieser Entwicklung hat das Verständnis füreinander abgenommen. Ein wichtiger Fokus des Projekts liegt deshalb auf dem gegenseitigen Austausch zwischen Imkerei und Landwirtschaft. 2018 nahmen an den regionalen Veranstaltungen zum Thema Pflanzenschutzmittel über 600 Personen teil.

Landwirtschaftsdirektor Markus Dieth freut sich am Medienanlass vom 20. Mai 2019 in Brittnau über die hohe Beteiligung und Akzeptanz des Projekts bei der Imkerei und der Landwirtschaft und betonte die Wichtigkeit, die Bienen als zentraler Teil der Biodiversität und der landwirtschaftlichen Ressource zu schützen und zu fördern.

Ralf Bucher
Geschäftsführer