Präsident Christoph Hagenbuch und Geschäftsführer Ralf Bucher mit den neu gewählten Vorstandsmitgliedern sowie den beiden Ehemaligen. Ralf Bucher, Patrik Huber, Andrea Hochuli, Christoph Hagenbuch, Myrtha Dössegger und Hans-Ueli Lüscher (v. l. n. r.)

Andrea Hochuli und Patrik Huber heissen die neuen Vorstandsmitglieder

11.04.2024

​Zwei neue Vorstandsmitglieder, zwei Ehrenmitglieder, ein Gegenvorschlag zur Gewässerinitiative und der Rückblick auf die ALA23 waren die Höhepunkte der sehr gut besuchten GV des BVA vom 10. April 2024 in Endingen. Präsident Christoph Hagenbuch erklärte zudem, was er von den Bauernprotesten hält.

Mit Andrea Hochuli aus Küttigen und Patrik Huber aus Birrhard wurden an der GV des BVA in Endingen am vergangenen Mittwoch zwei neue Vorstandsmitglieder gewählt. Sie setzten sich gegen Simon Frauchiger, Oftringen durch, der zwar das absolute Mehr ebenfalls erreichte, aber etwas weniger Stimmen erhielt als der zweitplatzierte Huber. Das beste Resultat erzielte die Präsidentin des Aargauer Landfrauenverbandes Andrea Hochuli. Der BVA freut sich auf die kommende Zusammenarbeit mit den neuen Vorstandsmitgliedern und dankt Frauchiger für die Bereitschaft, sich der Wahl zu stellen und so für eine Auswahl gesorgt zu haben. Die neugewählten ersetzen Myrtha Dössegger und Hans-Ueli Lüscher, die vor elf Jahren in den Vorstand gewählt wurden. Beide haben sich überdurchschnittlich für die Aargauer Landwirtschaft engagiert und erhielten dafür vom BVA die Ehrenmitgliedschaft.

Präsident fordert in der Bundesverwaltung mehr Praxisbezug
Zu Beginn der Versammlung ging der Präsident Christoph Hagenbuch auf die Bauernproteste ein. Er sei den Organisatoren dankbar, dass sie sich stehts konstruktiv verhalten und sich nicht etwa auf die Strasse geklebt hätten. Entsprechend war das Medienecho bisher weitgehend positiv und die berechtigten Anliegen bezüglich Verbürokratisierung oder den zu tiefen Produzentenpreise wurden von einer breiten Öffentlichkeit wahrgenommen. Damit könne den Produzentenvertretern etwa bei Preisverhandlungen der Rücken gestärkt werden. Kein gutes Wort hatte er für Bundesrat, BLW und BAFU übrig, die zu wenig auf die landwirtschaftliche Praxis hörten. So sei von Anfang an klar gewesen, dass die 3.5 % Biodiversität auf Ackerfläche-Regel in der vorgelegten Form grossen Widerstand hervorrufen und dabei noch bestehende Biodiversität vernichtet würde. Er forderte dabei die Verwaltungsstellen auf, es bei Digiflux besser zu machen und auf die Branche zu hören.

Gegenvorschlag zur Gewässerinitiative genehmigt
Dass es auch anders gehen kann, zeigte Colette Basler, Vizepräsidentin des BVA, mit einem Gegenvorschlag zur Gewässerinitiative auf. Die Umweltverbände im Aargau hätten gemerkt, dass sie nur mit der Landwirtschaft etwas erreichen können. Entsprechend haben sie sich auf Diskussionen um einen Gegenvorschlag zur Gewässerinitiative eingelassen. Die von der Landwirtschaft bereitzustellende Fläche beträgt nur noch ein Drittel der ursprünglich von den Initianten geforderten Flächenziele und die Umsetzung ist für die Landwirtschaft freiwillig. Zudem zeigt die Statistik, dass jedes Jahr mehrere hundert Hektaren neue Biodiversitätsflächen entstünden. Man müsse diese zumindest teilweise anrechnen können, etwa Gewässerräume, Pufferzonen oder extensiver Ackerbau. Die anwesenden Mitglieder stimmten den vorgeschlagenen Parametern für einen Gegenvorschlag grossmehrheitlich zu und ebneten dabei den Weg für den Rückzug der Gewässerinitiative.

ALA23 als Verbandshöhepunkt
Auf den Höhepunkt des vergangenen Jahres, die ALA23, blickte OK-Präsident Alois Huber zurück. Die Ziele wurden erreicht oder übertroffen, die Zusammenarbeit der verschiedenen Partnern gestärkt und damit der Grundstein für eine ALA 2033 gelegt. Dass die ALA finanzielle und personelle Ressourcen benötigte, war aber ebenso klar. Entsprechend wies die Jahresrechnung ein Defizit aus, die aber mit einem Minus von 59'609 Franken leicht besser als budgetiert abschnitt.

Herzlichen Dank an den LBV Zurzach
Die 330 an der Generalversammlung anwesenden Personen, darunter 235 Mitglieder, verköstigte der Landwirtschaftliche Bezirksverein Zurzach unter der Leitung von Viktor Mühlebach hervorragend. Nach einem erfrischenden Glas Wein vom WEINGUT ALTER BERG, Döttingen genoss die Versammlung ein feines Abendessen serviert von den vielen fleissigen Helfenden. Ihnen gebührt ein herzliches Dankeschön. Die Alphorngruppe Zurzibiet umrahmte die Generalversammlung musikalisch.

Ralf Bucher
Geschäftsführer