Update Blauzungenkrankheit
Beim Austausch zwischen dem BVA, der Vereinigung Aargauer Tierärztinnen und Tierärzte sowie dem Veterinärdienst des Kantons Aargau wurde deutlich: Die Situation rund um die Blauzungenkrankheit hat sich im Kanton Aargau im Vergleich zur Saison 2024 entschärft.
Seit April 2025 wurden im Kanton Aargau rund 40 neue Fälle gemeldet, mit einem Anstieg im Juli und August. In der Saison 2024 waren rund 300 Tierhaltungen betroffen. Erstmals wurde im Kanton Aargau auch der Typ BTV-8 bei 7 Fällen entdeckt – geimpft wurde bislang vor allem gegen Typ BTV-3. Die Erfahrung zeigt, dass BTV-8 weniger Aborte und missgebildete Föten verursacht, jedoch starker Milchrückgang und Lahmheiten beobachtet wurden. Der Typ BTV-4 wurde bislang nicht in der Schweiz nachgewiesen.
Nebst der Impfung trägt auch ein Fortschritt in der Diagnostik zur Entspannung bei: Mittlerweile verfügen die meisten Labore über ein neues Testkit, mit dem BTV-3 und BTV-8 direkt unterschieden werden können. Dadurch müssen positive Proben nicht mehr zur Typbestimmung weitergeleitet werden. Die damit verbundene Sperre entfällt.
Für die Überwachung und Einschätzung der aktuellen Seuchenlage ist es wichtig, dass weiterhin Tiere mit typischen Symptomen beprobt und abgeklärt werden.
Mit sinkenden Temperaturen nimmt auf der einen Seite die Aktivität der Gnitzen, die Überträger des Virus, ab. Auf der anderen Seite vermehrt sich das Virus in der Gnitze bei tiefen Temperaturen nicht mehr genügend stark und kann von diesen nicht mehr auf die Rinder und Schafe übertragen werden. Aufgrund der Inkubationszeit sind jedoch weitere Fälle in der aktuellen Saison nicht ausgeschlossen.
Wie Ende 2024 wird das BLV auch dieses Jahr zusammen mit den Kantonen und der Branche das weitere Vorgehen prüfen und entsprechende Impfempfehlungen herausgeben. Der Entscheid wird zu einem späteren Zeitpunkt kommuniziert. Die im Frühjahr verabreichte Impfung wirkt rund ein Jahr.
Sarah Waldvogel
Fachmitarbeiterin Standesvertretung